Bijoux der deutschen Feldlogen freimaurerische Mitgliedsabzeichen des Bijoux Museums mit 10 Exponaten in der Spezial - Sammlung.

Frisia zur Nordwacht

Westerland-Sylt – 1917

Die Geschichte des Feldlogenbijous.
Bijou der Feldloge Frisia zu Nordwacht Sylt

Das Bijou der Feldloge „Frisia zur Nordwacht“
Westerland-Sylt

Die Eckpunkte:

  • Gründungsversammlung 1: 02.10.1915 als freimaurerische Vereinigung
  • Gründungsversammlung 2: 15.09.1916
  • Gründungstag: 27.01.1917 – (Gr. Lds. – L.)
  • Konstitution: 10.02.1917 – Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland
  • Umwandlung in stehende Loge: 22.03.1919
  • Ruhend: 18.07.1935
  • RG (Reaktivierung): 15.03.1948
  • RI (Lichteinbringung): 18.12.1948
Feldpost Sylt vs
Feldpost Sylt rs

Originale Feldpostkarte – gestempelt Landsturm-Infanterie-Bataillon Rendsburg.

Die Feldloge – 1917

Vor über 100 Jahren war die Infrastruktur der Insel Sylt ganz anders aufgestellt. So lag die Zahl der erholungssuchenden Gäste im Jahr 1866 bei 1.000, 1894 bei 9.000 und 1913 bei 30.000. Auch die Freizeitgestaltung unterschied sich grundlegend von den heutigen Möglichkeiten. Man suchte Geselligkeit im Kreise Gleichgesinnter. So trafen sich alljährlich in Westerland Freimaurer der verschiedensten Lehrarten und Logen. Die beeindruckende Geschichte der Loge beginnt im Jahr 1886, lange vor der Gründung der Feldloge, und kann auf der Homepage der Loge nachgelesen werden. Dieser Artikel beleuchtet ausschließlich die Feldloge.

Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, waren die gewohnten Zusammenkünfte nicht mehr möglich. Erst als die Insel mit dem Landsturm-Infanterie-Bataillon Rendsburg in Westerland militärisch verstärkt wurde, stellte sich den Bewohnern der Insel ein gewisses Sicherheitsgefühl ein. Diesem Bataillon gehörten Brüder aus den Logen an:

  • „Dithmarsin” in Marne,
  • „Wilhelm zum gekrönten Anker” in Itzehoe,
  • „Zur Bruderliebe an der Nordsee” in Husum und
  • „Zum rothen Adler“ in Hamburg.

Im Sommer 1915 traf sich eine kleine Gruppe von Brüdern und lud alle auf der Insel befindlichen Brüder zu einem freimaurerischen Kränzchen ein. Zielsetzung war ein regelmäßiges Treffen alle 14 Tage.

Feldloge Frisia zur Nordwacht Sylt komplett

Der Hafen von List

beherbergte eine Flugzeugstation und war ein Stützpunkt für Minenleger. Des Weiteren wurden Torpedo- und U-Bootflotillen (siehe Feldpostkarte) nach List verlegt, u. a. wegen englischer Treibminen. Für die Verteidigung der Lister Umgebung und des Ellenbogens war das Landsturm-Bataillon Lübeck zuständig. Aufgrund der damaligen schwierigen Verkehrsverhältnisse hatten die Brüder untereinander wenig Kontakt, was sich nach Erhalt der Einladung jedoch änderte.

So kam es am 2. Oktober 1915 zur Gründung einer freimaurerischen Vereinigung mit anfangs 19 Brüdern. Der Vorschlag, die Loge „Frisia zur Nordwacht“ zu nennen, kam von Bruder Carl Dettmer, der der Loge „Anker zur Eintracht“ in Vegesack angehörte. Die Vereinigung wurde der Johannisloge „Zum Füllhorn” in Lübeck unterstellt.

Am 29. Februar 1916 genehmigte die Große Landesloge die Gründung der Vereinigung sowie den vorgeschlagenen Namen.

Nach etwa einem Jahr hatte sich die Mitgliederzahl auf 28 verdoppelt, darunter acht Brüder aus Westerland. Um auch Suchenden die Möglichkeit zu geben, freimaurerisch tätig zu werden, sollte die Vereinigung in eine Feldloge umgewandelt werden.

Dazu wurde beschlossen, die Angelegenheit der Mutterloge „Zum Füllhorn“ in Lübeck zu unterbreiten. Dort fand der einstimmige Beschluss jedoch kein großes Interesse. Das hinderte die Brüder aus Westerland jedoch nicht, an ihrem Entschluss festzuhalten. Sie richteten ihr Anliegen nun direkt an die Große Landesloge (mit einer Abschrift an die Loge „Zum Füllhorn“). Der Landesgroßmeister äußerte keine Bedenken, sodass alles seinen Gang ging.

Feldpost Sylt Torpedoboote vs

Originale Feldpostkarte aus jener Zeit.

Der Name

„Frisia zur Nordwacht“ wurde weitergeführt. Das schöne Logenabzeichen wurde von Bruder Krieger aus der Loge „Born der Wahrheit“ im Orient Unna i. W. entworfen und dann genehmigt. Auch das entsprechende Siegel zeigt einen Leuchtturm mit einer über dem Meer aufgehenden Sonne.

Das Eintrittsgeld für neu auf die Insel kommandierte Brüder lag bei 3,00 Mark und der Jahresbeitrag für auswärtige Mitglieder bei 2,00 Mark. Die Feldloge hatte insgesamt 32 Gründungsmitglieder.

Die Loge „Frisia zur Nordwacht“ wurde als Feldloge gegründet, ist jedoch aus heutiger Sicht ein Produkt einer langen Geschichte, die bereits vor dieser begann. Der Weg führte vom Kränzchen über die Vereinigung zur Feldloge und letztendlich zur heutigen Johannis-Loge „Frisia zur Nordwacht“.

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