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Freimaurer helfen e.V.
Unterstützung
Bijou – Identifikation
Die Wege, ein Bijou erfolgreich zu identifizieren, können sehr lang und beschwerlich werden. Das bloße Vorhandensein bzw. ein nur in der Hand halten beinhaltet keine fundierte Aussagekraft. Die zur Verfügung stehenden Werkzeuge sind oft begrenzt oder spärlich vorhanden. Aber, auch hier ist der Weg das Ziel.
Für die Klärung der Herkunft beispielsweise, lohnt sich ein Blick auf die damaligen Strukturen der einzelnen Großlogen. Daraus resultierend ergeben sich, die zugehörigen Logen mit deren Bijou. Dieser Ansatz kann es als weiterer Baustein ermöglichen die Exponate später entsprechend zuzuordnen. Die Kenntnis über das Erscheinungsbild des Bijous sei hier jedoch vorausgesetzt.
Mit fast forensischen Mitteln, Dokumentenstudium und motivierender Unterstützung, kann die Geschichte eines Bijous rekonstruiert werden. Als kleine Übersicht und Hilfe soll hier die Auflistung der Großlogen, Zeitraum 1907 – 1927, dienen.
Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ in Berlin
Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland in Berlin
- Provinzial-Loge von Schlesien zu Breslau
- Provinzial-Loge von Niedersachsen zu Hamburg
- Provinzial-Loge von Mecklenburg zu Rostock
- Provinzial-Loge „Süd“ zu München (ab 1925)
Große Loge von Preußen gen. „Royal York zur Freundschaft“ in Berlin
- Große Provinzial-Loge von Schlesien in Breslau
Große Loge von Hamburg
- Priovinzial-Großloge von Hamburg in Berlin
Symbolische Großloge von Deutschland
- Gründung 1930 mit 600 Brüdern – nach der Trennung vom F.z.a.S.
Große Landesloge von Sachsen in Dresden
Großloge zur Sonne in Bayreuth
- Große Provinzial-Loge von Norwegen „Polarstern“ in Christiania
Große Mutterloge des Eklektischen Freimaurer-Bundes zu Frankfurt a. M.
Große Freimaurerloge zur Eintracht in Darmstadt
Freie Vereinigung der fünf unabhängigen Logen in Deutschland
Großloge Deutsche Bruderkette Sitz Leipzig (ab 1924)
FREIMAURER
DEUTSCHE BIJOUX BIS 1935
Als Grundlage dient der Kalender für Freimaurer – C. van Dalen – mehrere Jahrgänge.
Zahlenspiele
Von welchen Dimensionen ist auszugehen? Hierzu erweisen sich die damaligen Daten, aus unterschiedlichen Quellen, der Großlogen für eine vorsichtige Schätzung als hilfreich. Die Datenlage ist momentan nicht als gesichert anzusehen. Verschiedene Unterlagen aus damaliger Zeit zeigen Diskrepanzen auf, was völlig nachvollziehbar ist. Faktoren wie mehrere Kriege und andere Katastrophen sowie u.a. die damaligen Mittel und Möglichkeiten der allgemeinen Datenerfassung lassen keine eindeutigen Ergebnisse zu.
Anhand der bekannten Mitglieder- und Logenzahlen lässt sich eine ungefähre Menge an ehemals vorhandenen Abzeichen errechnen bzw. erahnen. Ohne Schottenlogen und Winkellogen etc. lag die Mindestzahl im Jahr 1900 bei 378 und im Jahr 1932 bei 747 Logen. Von diesen Werten müssen noch 102 Logen der Großen Landesloge abgezogen werden, da diese kein besonderes Erkennungszeichen führten. Der Freimaureranteil wuchs von 1900 bis 1932 von 39.868 auf 73.186 Brüder.
U.a. stellen sich neben der Anzahl der verschiedenen Bijoux noch weitergehende Fragen:
- Zentrale Beschaffung?
- Einzelanfertigungen?
- Rückgabepflicht?
- Führung von Bijou-Nachweisen?
- Designwechsel bei Neuauflagen?
- Wirtschaftliche Allgemeinlage und eventuelle Materialwechsel?
- Neugründungen – Übernahme der Symbole oder Adaptierung alter Teile?
- „Private“ Sonderanfertigungen einzelner Stücke?
- Neuzeitliche weitere Nutzung einiger Bijoux – Weitergabe?
Logen – Mitgliedsabzeichen – Medaillen
Folgend ein kleiner aber interessanter sowie denkwürdiger Auszug aus der Geschichte – Große National-Mutterloge der Preußischen Staaten genannt „Zu den drei Weltkugeln“.
…“Hinsichtlich der auswärtigen Tochterlogen wurde eine bestimmte und feste Verbindung mit der Mutterloge eingeleitet. Da die Verhältnisse der “Grossen Landesloge von Deutschland” zur strikten Observanz sich so gestaltet hatte, dass gegenseitig den Brrn. des einen Systems der Besuch der Logen des anderen untersagt war, wurde am 11. März 1774 in der Mutterloge beschlossen, Logen-Mitgliedsabzeichen einzuführen.
Der National-Grossmeister veranlasste die Mitglieder der Grossen National-Mutterloge, ein Dreieck mit drei Weltkugeln an den Ecken*), an einem rothen, goldgeränderten Bande um den Hals zu tragen. Jede Tochterloge sollte sich ein ihrem Namen und Wappen entsprechendes Logenzeichen wählen, und dies die Mitglieder an einer Bandschleife im Knopfloch oder am Knopf auf der Brust tragen. Dieser letzteren Bestimmung wird bei den Berliner Tochterlogen noch immer entsprochen, die auswärtigen sind aber grösstenteils davon abgewichen und tragen ihre Logenzeichen um den Hals…
*) In diesem Abzeichen befand sich der Namenszug des National-Grossmeisters. Nach dessen Ausscheiden aus dem Amt wurde dieser Namenszug aus dem Mitgliedzeichen durch Beschluss der Grossloge vom 7. Februar 1799 entfernt, und wurde die von dem Br. Stiele entworfene Zeichnung des Abzeichens in der gegenwärtigen Form genehmigt.”