Material
Der überwiegende Teil der antiken Bijoux wurde aus Legierungen hergestellt und selten aus reinen Edelmetallen. Es liegt daran, daß die Brüder seither in einem Bijou weder einen sogenannten Orden oder gar ein Schmuckstück sehen, sondern, nüchtern betrachtet und im eigentlichen Sinne schlicht und einfach gesagt, als ein Logen- bzw. Erkennungsabzeichen mit einer praktischen Funktion. Nicht mehr und nicht weniger.
Hierzu sollte der geneigte Leser wissen, eine Legierung ist ein Gemisch eines Basismetalls und wird aus mindestens zwei unterschiedlichen Elementen zusammengesetzt. Bronze und Messing bestehen beispielsweise aus einem Stoffgemisch aus reinen Metallen. Weitere genutzte Legierungen waren Neusilber (Kupfer-Nickel-Zink) und Messing (Kupfer-Zink).
Oft wurde bei der Herstellung ein Bronzeguß verwendet, ein Gießverfahren, bei dem flüssige Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, in eine Form gegossen wird, um das gewünschte Bijou herzustellen. Neben dem Gußverfahren wurde auch ausgiebig das Prägeverfahren genutzt.
Etwas über die Lagerung und Handhabung
Antike Bijoux sind empfindlich – es ist größte Vorsicht geboten! Was sollte vermieden werden und wodrauf ist zu achten?
- Auf keinen Fall die Exponate – geschweige aus verschiedenen Metallen – lose aufeinander liegend oder auf rauen Oberflächen lagern. Münzhalter aus dem Fachhandel (Kunststoff) oder spezielle Kassetten mit Schubladen sind hierfür ideal.
- Der Aufbewahrungsort sollte keine hohe Luftfeutigkeit aufweisen, größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt und staubfrei sein. (Hygrometer/Thermometer)
- Auf keinen Fall die Patina entfernen. Schmutz, falls nötig, mit einem vorsichtigen Seifenbad entfernen. Hierbei bei Keramik/Emaille auf die Wassertemperatur achten und keine verschiedenen Metalle in einem Bad legen oder gemeinsam behandeln. Oft reicht bereits ein entsprechender Pinsel oder eine weiche “Bürste”. Bei dieser Methode auf Kratzerbildung achten. Grundsatz: Die Bijoux so wenig wie möglich reinigen und soweit wie möglich den Originalzustand belassen.
- Polituren oder entsprechende Putztücher sind gänzlich ungeeignet und dürfen keine Verwendung finden!
- Anfassen der Bijoux nur mit fettfreien Fingern am Rand des Bijous oder besser mit Handschuhen arbeiten. Öle und Schmutz von den Fingern können die Oberflächen schädigen.
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
- Bänder evenuell gesondert lagern.
- Die Sammlung nie aus den Augen verlieren, sondern durch regelmäßige Beobachtung auf Materialveränderungen prüfen. Z.B. können Filze/Stoffe (auch nach langen Jahren) ausdünsten und das Material angreifen.
- Aufbewahrungsmethoden regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls verbessern.
- Jegliche Dokumentation aufbewahren, selber Dokumentationen als eine Art “Geräteakte” anfertigen (Fotos, Belege, Rechnungen, Schriftverkehr, Notizen usw.) um so einen Nachweis zu erhalten.
Egal welche Maßnahmen ergriffen werden, der Schutz der Sammlung und deren historischen Bedeutung sollte immer Priorität besitzen.